Nachgefragt – Interview mit
Anna-Maria Specht,
Leiterin des Ganztags an der Liebfrauenhausschule Herzogenaurach


Frau Specht, seit sechs Jahren arbeiten Sie an der Liebfrauenhausschule, seit vier Jahren leiten und koordinieren Sie den dortigen Ganztag und sind dort unter anderem für das „Projekt Verantwortung“ zuständig: Warum ist dieses Ihrer Meinung nach so wertvoll?

Beim „Projekt Verantwortung“, das auch Einblicke in den Arbeitsalltag verschiedener Bereiche bietet, sollen Kinder in erster Linie ein Gespür dafür bekommen, was es bedeutet, sich (sozial) zu engagieren und für etwas oder jemanden verantwortlich zu sein. Diese Art von Lernen geht „im richtigen Leben“ besser als in der Schule – daher haben wir uns für diese Form eines längerfristigen Projekts über ein ganzes Schuljahr entschieden, bei dem erfahrungsgemäß viel hängen bleibt. Die Schülerinnen und Schüler wachsen in dieser Zeit einerseits hinein in ihr jeweiliges Projekt und andererseits über sich hinaus: Da gibt es ganz viel positives Potential zu entdecken, an das sie einerseits selbst anknüpfen und auf das wir andererseits im Unterricht aufbauen können.

Auf wen ist dieses Angebot, das insbesondere den Erwerb sozialer Kompetenzen fördert, zugeschnitten, und wie läuft es ab?
Das Projekt, vergleichbar mit einem Sozialpraktikum, ist verpflichtend für die Schülerinnen und Schüler der jeweils siebten Jahrgangsstufe in den Ganztags- und Regelklassen – dabei präsentieren die jeweiligen Vorgängerklassen am Ende eines Schuljahres den künftigen siebten Klassen, in welcher karitativen, sozialen oder ökologischen Einrichtung sie mindestens zwei Stunden lang an einem festen Nachmittag pro Woche tätig waren und was sie dort erlebt haben. Zum Abschluss gibt‘s ein Zertifikat.

Welche Institutionen stehen für das „Projekt Verantwortung“ zur Verfügung beziehungsweise sind denkbar?
Beliebt sind Kindergärten und Altenheime, aber auch Büchereien, Kleiderkammern, Behindertenwerkstätten, die Tafel und verschiedene Vereine bieten sich an. Manche Kinder haben eigene Vorstellungen, andere sind dankbar für konkrete Vorschläge, wo sie das Projekt realisieren können. Da wir keine Sprengelschule sind, haben die Kinder auch die Möglichkeit, wohnortnahe Einrichtungen aufzusuchen, etwa den Kindergarten, den sie früher selbst besucht haben.


Ulrike Schwerdtfeger



» Ganztagsangebote für die Mittelschule

 






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